Mozilla Firefox (amerikanisch-englische Aussprache [moʊˈzɪlə ˈfaɪɹfɑks ]) ist ein freierWebbrowser des Mozilla-Projekts. Der seit Mitte 2002 entwickelte Open-Source-Webbrowser zeichnet sich besonders durch seine vielfälitgen Erweiterungsmöglichkeiten aus. Firefox ist nach dem Internet Explorer der zweithäufigst genutzte Webbrowser.
Intention und Geschichte
Das Mozilla-Firefox-Projekt, damals noch unter dem Namen Phoenix, wurde von Dave Hyatt und Blake Ross als experimentelle Abzweigung der Mozilla Application Suite initiiert. Die erste Veröffentlichung einer lauffähigen Version des Programms (Phoenix 0.1) erfolgte am 23. September 2002.
Im Jahr 2003 entschieden sich die Entwickler der Mozilla Application Suite zu einer Kehrtwende ihrer Strategie.[1] Dies lag unter anderem an der Entscheidung von Apple, den eigenen Webbrowser Safari auf der KHTML-Engine und nicht auf der Gecko-Engine (die von Mozilla entwickelt wird) aufzubauen.
Während die Mozilla-Entwickler zuvor darauf bedacht gewesen waren, möglichst alle wichtigen Internetfunktionen wie Webbrowser, E-Mail-Programm, Adressbuch und HTML-Editor in einem Programmpaket (Mozilla Application Suite) zusammenzufassen, strebten sie nun die Veröffentlichung einzelner, voneinander unabhängiger Komponenten an. Diese sollten sich durch einen schnelleren Start und geringere Speicher- und Rechenzeitauslastung auszeichnen. Gleichzeitig sollte die Entwicklung der einzelnen Komponenten ausgebaut und vorangetrieben werden.
Die Webbrowser-Funktion übernahm Mozilla Firefox. Die E-Mail-Funktion wurde unter dem Namen Mozilla Thunderbird ausgelagert, der Kalender wird unter dem Namen Mozilla Sunbird und der HTML-Editor unter dem Namen Nvu bzw. KompoZer weiterentwickelt. Die offizielle Mozilla Application Suite 1.7 wurde lediglich mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt. Allerdings arbeitet seit Mitte 2005 ein Community-Projekt an der Weiterentwicklung der Application Suite unter dem Namen SeaMonkey.
Ein Fernziel ist, die von allen Komponenten benötigten Funktionen zu vereinen, so dass die Installationspakete des Browsers, des E-Mail-Programms und der anderen Anwendungen jeweils sehr klein sind und sich die verschiedenen Komponenten gemeinsame Funktionen teilen können. Das wurde bisher noch nicht erreicht, da Firefox, Thunderbird, Sunbird und Nvu derzeit im Gegensatz zum Mozilla-Programmpaket nicht fähig sind, gleichzeitig auf ein gemeinsames Gecko-Modul zuzugreifen. Dadurch beanspruchen die vier einzelnen Programme momentan deutlich mehr Festplattenplatz und Arbeitsspeicher als das Mozilla-Programmpaket. Die Umsetzung mittels XULRunner wird für Versionen ab Firefox 4 erwogen.
Funktionen und Eigenschaften
Ebenso wie die Mozilla Application Suite verwendet Firefox die so genannte Gecko Rendering Engine, ein programmübergreifendes Modul zur Darstellung von HTML-Seiten und die XML-basierte Beschreibungssprache XUL zur Gestaltung der grafischen Benutzeroberfläche.
Firefox kann durch Motive (engl. „themes“) optisch an den Geschmack des Anwenders angepasst sowie mit Erweiterungen (engl. „extensions“) um zahlreiche Funktionen aufgewertet werden (zum Beispiel Mausgesten, Werbeblocker, Phishing-Abwehr, Bloggen, RSS Feeding, Webentwickler-Werkzeuge, Caret Browsing und vieles mehr).
Seit der Version 0.9 enthält Firefox ein neues Standardmotiv namens „Winstripe“, das „Qute“ als Standardmotiv ersetzt, um so allen Versionen von Firefox ein einheitliches, allenfalls an die Gegebenheiten der jeweiligen Plattform angepasstes Erscheinungsbild zu verleihen. „Winstripe“ basiert auf dem seit Version 0.8 unter Mac OS X eingesetztem „Pinstripe“-Motiv, das von Kevin Gerich und Stephen Horlander im Hinblick auf Apples Vorgaben zur Benutzerschnittstelle Apple Human Interface Guidelines entwickelt wurde.
Firefox unterstützt auch Tabbed Browsing, worunter man die Darstellung von mehreren, jeweils mit Registerreitern (engl. „tabs“) versehenen Webseiten innerhalb eines einzelnen Anwendungsfensters versteht.
Des Weiteren wird RSS in Form von dynamischen Lesezeichen unterstützt. Diese Lesezeichen aktualisieren sich beim Start des Browsers und verkörpern eine sich selbst aktualisierende Linkliste, die in einzelnen Ordnern organisiert wird. So sieht der Anwender immer auf einen Blick aktuelle Einträge einer Nachrichtenseite oder eines Weblogs. Eine Anzeige der RSS-Daten in Form einer lesbaren Webseite ist seit der Version 2.0 auch ohne zusätzliche Plugins möglich.
Firefox wird gegenwärtig in 48 Sprachen angeboten, darunter auch Deutsch.
Firefox ist freie Software und wird unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. Für die kompilierten Installationspakete gelte die GPL jedoch aus Sicht der Mozilla Foundation nur eingeschränkt. Bei der Installation des Browsers wird der Benutzer aufgefordert einer Endbenutzer-Lizenzvereinbarung (EULA) zuzustimmen. Allerdings ist die Wirksamkeit solcher Vereinbarungen aus juristischer Sicht in Deutschland nicht eindeutig geklärt.
Bedienung [Bearbeiten]
- Schlüsselwortsuche
Um Suchvorgänge vereinfacht über die Adressleiste abzuwickeln, kann man Schlüsselwörter (Shortcuts) für das Suchen definieren. Um zum Beispiel eine Suche nach „Regenschirm“ über eine Eingabe von "g Regenschirm
" in der Adressleiste starten zu können, geht man wie folgt vor: Auf der Webseite eines Suchdienstes (z. B. Google.de) nimmt man einen Rechtsklick auf das Suchfeld vor (auf der Webseite; nicht in der eingebauten Suchfunktion oben rechts), wählt „Ein Schlüsselwort für diese Suche hinzufügen…“ und gibt „g“ ein. Dies kann man für beliebige Suchen durchführen: z. B. Wikipedia (w Regenschirm
), eBay (ebay Regenschirm
), Amazon.de (z Regenschirm
). Die Schlüsselwortsuche ist eine leichte Abwandlung der Möglichkeit, Lesezeichen Shortcuts/Schlüsselwörter zuzuweisen.[2]
Erweiterungen [Bearbeiten]
Firefox bietet die Möglichkeit, verschiedene Erweiterungen zu installieren, um Anwendungsfunktionen oder Optionen bereitzustellen, die nicht vom eigentlichen Browser angeboten werden, oder um dessen Erscheinungsbild zu verändern. Einige dieser Zusatzfunktionen werden nicht in den Funktionsumfang des Browsers aufgenommen, damit ein relativ schlanker Browser erhalten bleibt und auch um das Firefox-Projekt dadurch übersichtlicher zu gestalten. Bei den Erweiterungen handelt es sich um Archiv-Dateien, die in XUL und JavaScript geschriebene Programme enthalten. Die Verwendung von XUL und JavaScript macht diese Funktionen plattformunabhängig.
- Beispiele
Das Projekt Greasemonkey widmet sich dem so genannten Active Browsing. Dabei wird mit Hilfe von benutzerspezifischen lokalen JavaScript-Programmen das Aussehen und sogar die Funktionalität von Websites bzw. Webanwendungen modifiziert.
Firefox bietet selbst eine rudimentäre Methode, Werbung auf Websites herauszufiltern. Die Funktionalität dieses Werbefilters ist jedoch relativ eingeschränkt, so benutzen mittlerweile (2007) viele Websites Mechanismen, den Filter zu umgehen und trotzdem Werbung einzublenden. Diese Möglichkeiten, Onlinewerbung auszublenden, kann über die Erweiterungen Adblock oder deren Abspaltung Adblock Plus deutlich erweitert werden. So kann beispielsweise Werbung in Form von eingebetteten Flash-Dokumenten herausgefiltert werden. Gegen übermäßigen Flash-Einsatz gibt es aber auch die Erweiterung Flashblock, bei der jedes Flash-Element manuell aktiviert werden muss.
Yahoo stellt für sein Social-Bookmarking-Dienst del.icio.us eine Erweiterung zur Verfügung, mit der es möglich ist, die Lesezeichen-Komponente des Browsers vollständig durch ein serverbasiertes System zu ersetzen, bei dem alle Lesezeichen auf dem del.icio.us-Server gespeichert werden. Damit macht der Benutzer seine Lesezeichen zum einem über die del.icio.us-Website für die Öffentlichkeit erreichbar (solange die Lesezeichen nicht als privat gekennzeichnet sind), und zum anderen kann er auf verschiedenen Rechnern die gleiche Lesezeichensammlung bei Firefox einbinden.
Es gibt außerdem andere Erweiterungen für die Synchronisation von Lesezeichen auf verschiedenen Rechnern. Bookmark Sync and Sort benutzt dabei beliebigen über FTP oder WebDAV bereitgestellten Speicherplatz, Foxmarks bietet selbst einen Speicherplatz an und Google bietet eine Erweiterung an, die außer den Lesezeichen auch die Chronik der besuchten Seiten, die Cookies und die gespeicherten Passwörter mit einem Server abgleicht.[3]
Weitere durch Erweiterungen bereitgestellte Browserfunktionen sind die Unterstützung der Website-Autoren und Entwickler von Webanwendungen mit der Erweiterung Web Developer durch eine Vielzahl von Hilfswerkzeugen oder die Steuerung des Programms mit Mausgesten.
Unterstützte Plattformen
Firefox steht für die Betriebssysteme Microsoft Windows (ab 2000), Linux und Mac OS X (ab Version 10.4) zur Verfügung. Die Linux-Version des Firefox 3 benötigt zusätzlich verschiedene Pakete und Bibliotheken Dritter, die bei der Mehrzahl der Distributionen ab Erscheinungsdatum Mitte 2006 bereits mitgeliefert werden. Der ältere, bis Dezember 2008 weitergepflegte Firefox 2 unterstützt darüber hinaus Mac OS X ab Version 10.2 sowie Windows NT 4.0, 98 und Me. Auch für die Linux-Version des Firefox 2 wird die notwendige Zusatzsoftware von den meisten Distributionen ab Anfang 2003 mitgeliefert.
Nach Herstellerangaben sind die minimalen Systemvoraussetzungen für Windows/Linux ein Intel Pentium mit 233 MHz, 64 MB RAM und 52 MB Festplattenspeicher. Die Versionen für Mac benötigen indes mindestens einen PowerPC G3, 128 MB RAM und 200 MB Festplattenspeicher.
Außer den oben genannten offiziell von Mozilla unterstützten Versionen gibt es Portierungen für Solaris (sowohl für x86- als auch Sun-SPARC-Prozessoren), OS/2 und AIX von IBM, FreeBSD, PC-BSD, SkyOS, BeOS und ZETA sowie RISC OS. Eine Portierung auf weitere Plattformen ist durch die Quelloffenheit möglich. Mittlerweile ist auch eine Portable Edition für die Nutzung auf externen Speichermedien (zum Beispiel externen Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten) für Windows erhältlich. Für PDAs hat Mozilla Minimo entwickelt.
Zusätzlich zu den von der Mozilla Foundation herausgegebenen Firefox-Versionen gibt es für verschiedene Prozessortypen optimierte Fassungen (zum Beispiel AMD Athlon XP oder Intel Pentium 4), die von Anwendern bereitgestellt werden. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit wird von vielen als höher im Vergleich zu offiziellen Versionen empfunden. Ein Nachteil ist der höhere Aufwand beim Aktualisieren auf neue Versionen, die zudem oft mit erheblicher Verzögerung veröffentlicht werden. Im Gegensatz zu den offiziellen Versionen werden die meisten optimierten Versionen nicht als installierbare Pakete, sondern nur als gepackte Archive veröffentlicht. Die automatische Aktualisierung funktioniert bei den optimierten Versionen dementsprechend auch nicht.
Ein Beispiel einer solchen optimierten Version ist der ausschließlich für Linux bereitgestellte Swiftfox. Hier werden die Aktualisierungen zeitnah zu den offiziellen Freigaben veröffentlicht.
(c)Quelle: Wikipedia.deDownload:
Firefox 3.0.3.
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