Blog about IE, Firefox, Safari & etc. All news about your favorite browsers

Freitag, 24. Oktober 2008

Kampf der Super-Browser: IE - Opera - Firefox

Browser-Check: Firefox, IE und Opera im Vergleich

Kampf der Super-Browser

Fabian von Keudell

Um sich vor bösen Hackern zu schützen, muss man Superkräfte haben – oder einen Top-Browser. CHIP Online hat getestet, wie sicher die Surf-Software ist und wer das Zeug zum Superhelden hat.

Was hat ein Superheld mit einem Internet-Browser gemeinsam? Ziemlich viel: Beide haben spezielle Fähigkeiten – die sie im Kampf gegen das Böse in der Welt einsetzen. Bei dem einen sind es Lex Luthor, Joker und Konsorten, beim anderen sind es die Hacker, die arglosen Internet-Nutzern das Geld aus der Tasche ziehen oder ihre Rechner übernehmen. Und auch die Frage, wer denn nun der bessere Browser ist, ist fast so alt, wie der Streit, ob Superman besser als Batman ist. Für Browser können wir das jetzt klären. Dem harten Kampf stellten sich Firefox 3, Opera 9.5, der Microsoft Internet Explorer 7 und die aktuelle Beta 1 des IE8. Der Apple-Browser Safari fehlt – laut einer Umfrage nutzen ihn nur zwei Prozent aller Internet-User.

In unserem Test müssen die Super-Browser beweisen, dass sie nicht nur gegen die Waffen des Bösen gewappnet sind, sondern darüber hinaus viele nützliche Eigenschaf­ten mitbringen, die das Leben leichter machen. Und natürlich müssen sie blitzschnell sein.


Unsicherer Platzhirsch: Es ist wohl die Bequemlichkeit vieler Nutzer, die sie den IE benutzen lässt. Aber Testsieger Firefox holt stetig auf.

Unsicherer Platzhirsch: Es ist wohl die Bequemlichkeit vieler Nutzer, die sie den IE benutzen lässt. Aber Testsieger Firefox holt stetig auf.


Schutz: Opera ist der Sicherheits-Hero

Gerade weil Sicherheit das A und O ist, haben wir die Schutzmaßnahmen der Browser genauestens unter die Lupe genommen und dabei mit den renommierten Sicherheitsexperten von Secunia zusammengearbeitet.





Einfallstor für Hacker: 89% der Sicherheitslücken in Browser-Plug-ins lassen sich auf Schwachstellen in ActiveX-Komponenten zurückführen.


Das Ergebnis ist beunruhigend: Rund 65 Prozent aller Internet-Nutzer vertrauen einem Browser, der sie nicht schützt. Sie nutzen den Internet Explorer (IE), der zum Testzeitpunkt neun ungepatchte Sicherheitslücken hatte, über die Angreifer in das System gelangen konnten.

Am sichersten surfen Sie mit dem Testzweiten, Opera: Der Browser warnt aktiv vor betrügerischen Webseiten, hat mit Abstand das fortschrittlichste Cookiemanagement, blockt Werbebanner und Pop-ups – und merkt sich alle dazu nötigen Einstellungen auf Wunsch für jede einzelne Webseite aufs Neue. Nicht eine offene Lücke offenbarte das Browser-Programm. Perfekt!

Bei allen anderen Mitstreitern gibt es Einfallstore für Hacker. Zwar hatte der Firefox nur ein offenes Schlupfloch, doch das stufte Secunia als höchst kritisch ein. Viel schlimmer sieht es aber bei den beiden Versionen des Internet Explorers aus. Das liegt auch daran, dass die Beta 1 des IE8 noch die Engine des unsicheren Bruders IE7 enthält. Und der IE nutzt als Einziger die Software-Komponente ActiveX, über die automatisch Anwendungen im Browser ausgeführt werden können. Das Problem: ActiveX-Plug-ins haben sehr viele Rechte – findet ein Hacker eine Lücke, kann er meist mühelos auf das Betriebssystem zugreifen. Laut dem Internet Security Thread Report von Symantec lassen sich 89 Prozent der Sicherheitslücken in Browser-Plug-ins auf Schwachstellen in ActiveX-Komponenten zurückführen!

Die anderen Browser unterstützen ActiveX erst gar nicht. Die Microsoft-Komponente ist also nicht mehr so weit verbreitet. Beim IE hilft nur abschalten – was Microsoft standardmäßig aber nicht tut. Vista-Nutzer sind leicht im Vorteil: Das neue OS führt IE7 und IE8 in einem geschützten Modus aus, der das Starten von Anwendungen verbietet. Allzu sicher sollten sich Nutzer des neuen OS aber trotzdem nicht fühlen.




Funktionen: Der IE hinkt hinterher.

Ein Superheld braucht ein schickes Kostüm und spezielle Fähigkeiten. Auch ein Super-Browser muss gut aussehen und mit allerlei Finessen glänzen. Funktionen, wie verschiedene Webseiten in Tabs öffnen, Favoriten speichern und verwalten, RSS-Feeds anzeigen und integrierte Suchfunktionen – das gehört zur Grundausstattung, das können alle.





Funktionsvielfalt: Opera ist der einzige Browser, in dem Sie für jede Webseite spezifische Einstellungen speichern können.


Würde man sich nur die Funktionen anschauen – der Opera-Browser hätte gute Chancen auf den Gesamtsieg. Nur ein paar Beispiele: Bei Opera surfen Sie nicht nur mit Tabs, Sie können mit den praktischen Reitern gleich noch vieles mehr anstellen. Etwa sich alle Tabs in einer Vorschau anzeigen lassen, sie als Lesezeichen ablegen oder bestimmte Tab-Anordnungen als Session speichern – zum Beispiel eine fürs Büro und eine für zu Hause. Opera ist der einzige Browser, in dem Sie für jede Webseite spezifische Einstellungen speichern können. Etwa, wie Cookies dieser Seite behandelt werden oder ob sie Werbung einblenden darf. Alle Seiten lassen sich stufenlos skalieren, inklusive Bilder – einzigartig!

Ein Alleinstellungsmerkmal ist auch die Steuerung per Mausgesten. Klasse: Mit der intergrierten Suchfunktion kann man den kompletten Inhalt bereits besuchter Webseiten durchforsten, ohne die URL zu kennen. Firefox kann das nur innerhalb der Adressleiste. Die durchdachte Druckfunktion erscheint da fast schon gewöhnlich, verdient aber dennoch Erwähnung: Sie ist ebenso umfangreich wie übersichtlich, erlaubt das Skalieren der auszugebenden Seite, das Ausblenden von Hintergrundbildern und eine Druckvorschau – alles in einem einzigen Menü. Eine solche Funktionsfülle bieten die anderen Browser nicht annähernd. Der Internet Explorer 7 hat im Gegensatz zu seinen Mitstreitern nur grundlegende Funktionen. Erst der IE8 bringt ein paar neue Features. So kann man nun WebSlices nutzen, eine Art RSS-Feed mit Bildern. Das Problem dabei: Microsoft setzt wieder nicht auf schon vorhandene Formate, sondern vertraut darauf, dass Webseiten-Betreiber das WebSlice-Format in ihre Sites einbinden.

Wo andere Hersteller bereits an wirklich neuen Funktionen arbeiten, hinkt der IE hinterher. So präsentiert Microsoft für den IE8 den Absturzschutz ACR (Automatic Crash Recovery). Mit diesem lassen sich nach einem Absturz die genutzten Inhalte und Tabs wiederherstellen. Opera und Firefox können das schon lange. Firefox-Nutzer erweitern ihren Browser ohnehin nach Belieben, entsprechende Plug-ins stehen auf der Mozilla-Webseite zu Hunderten zur Verfügung – aus der großen Firefox-Community. Da kann selbst der extrem gut ausgestattete Opera nicht mithalten.



Automatic Crash Recovery (ACR): Stürzen Browser oder Windows ab, fragt der Internet Explorer 8 beim nächsten Start, ob er die alte Session samt geöffneter Tabs wiederherstellen soll.


Automatic Crash Recovery (ACR): Stürzen Browser oder Windows ab, fragt der Internet Explorer 8 beim nächsten Start, ob er die alte Session samt geöffneter Tabs wiederherstellen soll.





Performance: Firefox ist blitzschnell

Sekunden entscheiden – wenn der Superheld nicht rechtzeitig am Tatort ist, ist die Blondine schon vom Hochhaus gefallen. Ganz so dramatisch ist es bei den Browsern zwar nicht, aber wer wartet schon gerne ewig auf den Webseiten-Aufbau?





Zu hart für aktuelle Browser: Den Acid3-Test besteht nur, wer die vollen 100 Punkte erreicht.


In Zeiten, in denen 16 Mbit-Anschlüsse Standard sind, darf der Browser kein Flaschenhals sein. Den Aufbau einer Google-Maps-Seite etwa kriegt Firefox in einem Augenblick hin. Opera hingegen braucht dafür so lange, als wolle er die ganze Welt retten – das nervt gewaltig.

Im Test haben wir das Tempo mit dem Benchmark iBench5 überprüft. Er lässt die Browser komplexe HTML-Seiten, Cascading Style Sheets (CSS) und XML-Seiten laden – und misst die Zeit, bis alles angezeigt wird. Der Testsieger Firefox ist hier der Schnellste. Die große Überraschung: Sowohl IE7 als auch IE8 sind schneller als Opera.

Erklärungsbedürftig sind auch die Ergebnisse des Acid2-Tests: Obwohl der IE7 und der IE8 den Test nicht bestehen, zeigen sie beim Surfen alle Webseiten richtig an. Opera hingegen, laut Acid2-Test konform mit den W3C-Standards, hat mit der Darstellung vieler Seiten Probleme – vor allem mit Web-2.0-Seiten und Ajax-Komponenten. Schuld daran ist indirekt der Internet Explorer: Da die meisten Nutzer mit ihm surfen, halten sich Webentwickler eher an den IE statt an die W3C-Vorgaben. Das zeigt auch der neue W3C-Acid3-Test. Hier versagen alle Kandidaten – keiner schafft den Test zu 100 Prozent.

Weniger verwirrend sind unsere Messungen des Bedarfs an Arbeitsspeicher: Über einen festgelegten Zeitraum mussten die Testkandidaten bestimmte Seiten aufrufen. Das Ziel: Möglichst wenig RAM dabei verbrauchen. Der Firefox hat sich hier am besten geschlagen. Nicht ganz so schnittig ist der IE7, der rund hundert Megabyte Speicherplatz mehr benötigt. – So wird man nicht zum Superhelden.




Fazit: Zwei Gewinner und zwei Verlierer

In diesem Test gibt es zwei Gewinner und zwei Verlierer. Haarscharf kann sich der Firefox gegen die einstige Nummer 1, den Opera-Browser, durchsetzen.

In puncto Sicherheit liegt Opera minimal vorne. Im Standard-Zustand gilt das auch für die Funktionen, aber das kann Firefox mit den unzähligen frei verfügbaren Plug-ins leicht wiedergutmachen. Im wichtigen Bereich Tempo zieht der Mozilla-Browser dann an allen vorbei. Wirklich abraten kann man nur vom Internet Explorer. Sowohl in Version 7 als auch 8. Beide sind unsicher und haben zu wenig gute Funktionen.


Web-Browser im Test
Übersicht 1. Platz 2. Platz 3. Platz 4. Platz

Produkt Firefox 3.0 Opera 9.5 Internet Explorer 8
Beta 1
Internet Explorer 7
Hersteller Mozilla Foundation Opera Software Microsoft Microsoft

Download Download Download Download

Gesamtwertung

93

92

70

68
Sicherheit
(45 %)
97 98 76 76
Performance
(35 %)
95 76 72 70
Funktionen
(20 %)
81 100 50 46

Sicherheit




Phishing-Filter ja ja ja ja
ActiveX abgeschaltet ja ja teilweise
aktiviert
teilweise
aktiviert
Bekannte gepatchte/
ungepatchte Lücken in der getesteten Version
1/1 14/0 28/9 28/9
Löschen privater Daten 8 Lösch-
optionen,
auch
automatisch
10 Lösch-
optionen,
nicht
automatisch
5 Lösch-
optionen,
nicht
automatisch
5 Lösch-
optionen,
nicht automatisch

Performance




SunSpider-
JavaScript-Test
(in Sek.)
27 39 40 41
iBench (HTML)
(in Sek.)
23 26 24 25
RAM-Belastung (im Durchschnitt in MByte) 112 191 195 195
Acid2/Acid3-
Test
bestanden/
nicht
bestanden
bestanden/
nicht
bestanden
nicht
bestanden/
nicht
bestanden
nicht
bestanden/
nicht
bestanden

Funktionen




Tabfunktionen umfangreich sehr umfangreich rudimentär rudimentär
Vorschau-
funktion für Tabs
- ja ja ja
Speichern von Sitzungen automatisch beim Beenden (optional) verschiedene Sessions speicherbar - -
Favoriten-
verwaltung
umfangreich sehr umfangreich nur Grundfunktionen & WebSlices nur Grundfunktionen
Rechtschreib-
prüfung bei Eingabe
ja ja - -
Druckfunktion umfangreich: Skalierung von Bildern und Hintergrund stufenlos möglich umfangreich: Skalierung von Bildern und Hintergrund stufenlos möglich passt Seiten automatisch auf Papiergröße an passt Seiten automatisch auf Papiergröße an


Quelle: Chip.de

Related Posts by Categories



0 Kommentare/Comments:

AnyBrowser.Blog - Site Translator