Web-Browser: Lunascape
Drei auf einen Streich
Mit welchem Browser sich am besten im Internet surfen lässt, ist nach objektiven Kriterien kaum zu beurteilen. Es ist vielmehr eine Glaubensfrage, ob man lieber den freien Firefox, den Internet Explorer oder vielleicht auch Apples Safari benutzt. Klar ist aber, dass man mit jedem der drei immer wieder auf Seiten stößt, die nur teilweise oder gar nicht dargestellt werden. Der neue kostenlose Browser Lunascape, der gleichnamigen japanischen Firma, soll dieses Problem lösen. Er vereint die drei meistgenutzten Rendering-Engines Gecko (Firefox), Trident (Internet Explorer) und Webkit (Safari), die für die Darstellung einer Webseite verantwortlich sind. Wird eine Internetseite nicht korrekt angezeigt, lässt sich mit zwei Mausklicks eine andere Engine auswählen. So bleibt es dem Nutzer erspart, einen anderen Browser zu öffnen.
Neben diesem praktischen neuen Feature bringt Lunascape alle gewohnten Funktionen der großen Browser mit. RSS-Feeds, Tabbed Browsing, Favoriten, Skins oder Schutz gegen den kompletten Programmabsturz, wenn sich ein Tab aufgehängt hat, sorgen für bequemes Surfen.
Die Entwickler brüsten sich damit, dass Lunascape im Geschwindigkeitstest SunSpider JavaScript Benchmark der weltweit schnellste Browser ist und schon zehn Millionen Mal heruntergeladen wurde. Direkt nach dem Download soll dem Nutzer der vollkommenste Webbrowser zur Verfügung stehen, heißt es auf der Entwicklerwebseite.
Die aktuelle Version 5.0.0, die als Erste die drei Engines in einem Browser vereint, ist allerdings eine Alpha-Version. Sie ist nur für Windows verfügbar und hat mitunter noch erhebliche Lücken.
Schwieriger wird es, sobald Plug-ins oder Add-ons installiert werden sollen. Der Browser soll zwar Internet-Explorer-Plug-ins unterstützen, die dafür vorgesehene Downloadseite ist zurzeit aber nur auf Japanisch verfügbar. Auch die angepriesene Geschwindigkeit lässt sich beim normalen Gebrauch im Vergleich mit anderen Browsern nicht feststellen.
Momentan ist Lunascape noch eine Baustelle. Die wichtigsten Funktionen sind zwar vorhanden und der Browser macht im Alltagsgebrauch keine größeren Schwierigkeiten, es bleibt dennoch die Frage, warum man unbedingt auf das Programm umsteigen sollte.
Für Webentwickler dürfte die Vereinigung von Gecko, Trident und Webkit interessant sein, da der Browser eine Webseite gleichzeitig in den drei Rendering-Engines anzeigen kann. Dem Durchschnittsnutzer ist das wahrscheinlich egal, vor allem weil es für viele stets eine Glaubensfrage bleibt, welchem Browser sie ihr Herz schenken.
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